Funktionsweise der Fallstoppsicherung über Sicherheitsbügel mit Brustgeschirr und Seil
Zum Einsatz kommt hier vor allem professionelle Sicherheitstechnik aus Bergsport und für Industriekletterer. Das für verschiedene Körpergrössen verfügbare und einstellbare Brustgeschirr mit professioneller Verschlussschnalle wird an den Probanden angelegt. Ein schnell zu lösender Karabiner verbindet das Brustgeschirr mit einem Seil mit der oberen Querstrebe des Sicherheitsbügels. Ein Proband wird also permanent und ergonomisch gegen einen Sturz gesichert, wodurch sich auch die Motivation von Proband und Trainer steigert um an die Leistungsgrenzen zu gehen und dadurch Trainingserfolge verbessern zu können. Wirkt eine erhöhte Zugkraft auf das Seil, so wird neben dem verhinderten Sturz auch zusätzlich ein Schalter betätigt, der den Laufgurt des Laufbands sofort automatisch stoppt. Das maximale Körpergewicht beträgt 200 kg (ab Version cos10079-01 dann optional max. 300 kg). Die Länge des Seils ist individuell auf die Körpergrössen und optimale Position auf der Lauffläche einstellbar.
Für Laufbänder mit übergroßer Lauffläche (160 x 55cm+) und ohne Handlauf-Querbügel vorne, für Kinder, Spezialanwendungen, für Probanden und/oder Patienten mit gesundheitlichen und/oder sonstigen Einschränkungen (z.B. Sehbehinderung, etc.), für Lauf mit hohen Geschwindigkeiten und/oder für alle Anwendungen wo ein Sturz ein unvertretbares Verletzungsrisiko oder Lebensgefahr auslöst (z.B. bei frisch operierten Hüftgelenkspatienten, bei Sonden im Körper, Osteoporose, etc.), ist eine Fallstoppsicherung (z.B. Sicherheitsbügel mit Brustgeschirr und Seil oder ein Gewichtsentlastungssystem) vorgeschrieben.
Einsatz findet die Fallstoppsicherung auch bei Anwendungen mit Steigungswinkel ab ca. 5% und mehr, weil bei höherem Steigungswinkel ein abgeschalteter Laufgurt (z.B. bei Not-Stopp oder Stromausfall) durch die Schwerkraft vom Probanden unkontrolliert angetrieben und beschleunigt werden kann.
Achtung!
- Eine Reissleine mit STOP-Funktion (z.B. Zugleine mit Magnet, Artikel cos101699-03) ist KEINE Fallstoppsicherung und kann einen Sturz nicht verhindern, sondern kann nur den Laufgurt abschalten.
- Das Brustgeschirr nicht auf der Haut tragen, sondern nur mit passender Bekleidung.
- Alle Sicherheitshinweise laut Gebrauchsanweisungen lesen und befolgen, z.B. auch zu Bewusstlosigkeit des Probanden oder zum Öffnen der Schnallen unter Last.
- Die Laufband Norm EN 957-6 schreibt unter Punkt 10) e) einen freien Sturzraum von mind. 2,0 m und mind. der Breite des Laufbands hinter dem Laufband vor. Kann dieser freie Sturzraum von mind. 2,0 m aus Platzgründen nicht eingehalten werden, so bewertet h/p/cosmos eine Fallstoppsicherung bei permanenter Anwendung und bei allen Anwendungsgebieten auch als alternative Sicherheit zum Schutz gegen Verletzungen durch möglichen Sturz. Aus Risikosicht kann dann bei Anwendung der Fallstoppsicherung der Sturzraum auf 1,0 m reduziert werden um noch ausreichend Platz zum sicheren Aufstieg und/oder Abstieg zu haben.
Auch bei Kindern darf in der Bewegungstherapie, Diagnostik und Training auf diese Fallstoppsicherung in keinem Fall verzichtet werden.